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Die Geschichte der RoC: Kapitel 10

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Beitrag von Omegapati Mi März 10, 2010 4:05 pm

Kapitel 10: In luftigen Höhen

In Atreia gab es eine Gruselgeschichte, die dazu dienen sollte kleinen Kindern Angst zu machen. Doch selbst die Erwachsenen schienen jene Geschichte zu fürchten. Es hieß des Nachts, wenn der Vollmond hoch am Himmel stand segelte ein Geisterschiff mit schwarzen Segeln über die Lande von Heiron, ein Schiff, das keinen am Leben ließ, der es betrat. Sofern es einen Weg gab es zu betreten. Die Kinder fürchteten sich, wenn man ihnen drohte von der widerwärtigen Madame Bovariki aufgefressen zu werden, sie zitterten bei dem Namen Grogget, dem Meister der Stahlharke.

Stahlharke, dies war der tatsächliche Name des Schiffes, das am Himmel flog. Einiges aus der
Legende entsprach der Wahrheit, einiges war von Spreu verbreitetes Unkraut. So war die
Stahlharke zum Beispiel gewiss kein Geisterschiff, im Gegenteil, sie war höchst belebt.
Belebt von Shugos, den Händlern Atreias, die Wieseln auf zwei Beinen sehr ähnlich sahen. Doch anders als die gutmütigen und liebenswerten Shugos, die ihre Waren in allen Herrenländern
darboten waren jene grausam und bösartig. Sie versklavten ihr eigenes Volk und ließen es die
Arbeit auf dem Piratenschiff verrichten, raubten, meuchelten und brandschatzten wo immer sie
konnten. Sie waren eine Gefahr für das gesamte Volk von Elysea.

Nun, Pati diente dem Chaos, im Prinzip war ihm das Volk von Elysea absolut gleichgültig. Rauben, meucheln, brandschatzen, all das bedeutete Chaos. Und dennoch...er hatte einen hauchdünnen Riss im Mantel des Gleichgewichts und der Gleichgültigkeit. Es gab jemanden in der Leere seiner Gleichgültigkeit...er konnte nicht zulassen, dass sie in die Hände dieser Piraten gelangte. Er wollte sich nicht einmal ausmalen, was dieses Pack mit Lucia anstellen würde. Ihr durfte nichts geschehen und es gab nur einen Weg dies zu verhindern. Man musste Feuer mit Feuer bekämpfen. Würde Pati warten bis die Piraten Sanctum und andere Regionen angreifen, dann wäre es zu spät um zu
handeln. Er würde sie auf ihrem eigenen Schiff vernichten, mit dem Überraschungsmoment auf seiner Seite.

Von Sanctum aus setzten sie die Shugos mit einem kleinen Luftschiff über. Pati hatte Aneton,
Domez, Jason, Nevet und einen Gladiator mitgenommen. Weitere Ersatztruppen standen schon
bereit, für den Fall, dass es Verluste geben würde. Und es würde Verluste geben...

Die Stahlharke bestand aus drei Etagen: Mitteldeck, Unterdeck und Oberdeck. Die Shugos aus Sanctum setzten Pati und die anderen im Mitteldeck ab, denn unten gab es von außerhalb keinen Weg hinein und wären sie gen Oberdeck geflogen, hätten die Kanonen des Oberkanoniers sie
alsbald vernichtet.
So mussten sie sich also zunächst durch das Mitteldeck kämpfen. Pati führte an, gab die Zeichen, setzte die Strategie. Seine Freunde folgten ihm und nahmen jeden Shugo-Piraten mit, der im Weg stand. Domez ließ Regen aus Feuer auf die Feinde niedersausen, keiner widerstand seiner Macht, nicht hier. Aneton vollführte blitzschnelle imposante Stabtechniken, die denen des Gladiators
glichen. Zusammen vernichteten die zwei alles, was Domez auch nur eine Sekunde trotzen konnte. Nev lenkte den Schaden der Piraten stets auf sich, wenn es Pati einmal nicht gelang. Und Jason war der Schutzengel hinter Patis Schild, der ihn stets am Leben erhielt.

Ohne weitere Probleme säuberten sie das ganze Deck, bis sie in den Tavernenraum des Schiffes kamen. Plötzlich lachte eine weibliche Stimme laut: „Sieh an, sieh an. Kinder begeben sich
freiwillig in mein Terrain. Ihr kommt genau richtig zum essen Kinder. Und ihr...seid die
Hauptspeise!“ Madame Bovariki...blitzschnell wie man es von einer fetten Shugo-Frau in Rock und mit Pfanne in der Hand nicht erwartet hätte sprintete sie auf Pati zu und schlug schwer auf ihn ein. Er hielt sein Schild mit festem Griff vor sich und Jason sorgte dafür, dass er am Leben blieb. Die anderen feuerten auf sie ein so schnell sie konnten. Dies schien Bovariki ganz und gar nicht zu gefallen. Sie schrie laut: „Ihr stört! Royal, vernichte sie!“ Augenblicklich kam ein schwarzer Panther um die Ecke und schlug hart auf Aneton und die anderen ein. Patis und Bovarikis Waffen trafen sich und ihre gewaltige Kraft drückte ihn immer weiter zurück. Er hielt stand, doch wie lange noch?
Die anderen waren am fallen, der Panther wütete unter ihnen. Pati seufzte: „Was soll´s, ganz oder gar nicht.“ Mit seiner Kette zog er den Panther an sich heran und ließ ihn ebenfalls auf sich einschlagen, die Gruppe war in Sicherheit. Endlich bekam Madame Bovariki wieder mächtigen Schaden ab und langsam, ganz langsam ließ der Druck, den sie mit ihrer Waffe auf Pati ausübte nach. Pati war dank Jason jedoch wieder im vollen Besitz seiner Kräfte. Mit einer harten Finte schlug er ihr die Pfanne aus der Hand und hielt das Schwert vor ihren Mund. „Du willst uns essen? Als Hauptspeise? Ich habe hier eine Vorspeise für dich, friss meinen Stahl du fettes Stück Abschaum!“ Er holte aus und schnitt ihr mit dem Schwert vom Mund angefangen bis an den Hinterkopf
waagerecht den Schädel auf. Royal verschwand im selben Moment, als die Bardame starb.
Pati schnaufte aus und klopfte Jason auf die Schulter: „Gut gemacht, du bist der einzige Kleriker, der hier keinen sterben lässt.“ Jason freute sich sichtlich über das Kompliment. Pati hoffte nur er würde nicht ebenso wie er durch Lob in Größenwahn verfallen. „Weiter geht’s!“, rief er laut.

Sie kämpften sich durch die Lagerhallen des Schiffes, an zahlreichen Steingolems vorbei bis sie an das Tor eines gigantischen Tresorraums kamen. Auf der Tür stand in weißer Schrift: Tresor von Mantutu Goldauge.
Gleich nachdem die Gruppe besagten Raum betreten hatte wusste Pati auch, wer Mantutu war. Ein 20 Meter großer Gorilla wühlte sich auf dem Bode in Maßen von Gold und Silber. Als er Pati und die anderen sah zögerte er nicht lange. er stampfte heftig auf den Boden, was das Schiff mächtig schaukeln ließ, bevor er zu voller Größe aufgerichtet auf Pati einschlug. Er wusste genau, als er die Schläge dieses Affen blockte, dass jede Schildabwehr ihm auf der Stelle den Arm brach, angesichts der Wucht jener Schläge, doch dem war nicht so. Aneton hatte mächtige Schutzzauber auf Patrick gewoben, der Segen des Felsens schützte ihn vor körperlichem Schaden. Mantutu um Gegensatz dazu brüllte mehr und mehr vor Schmerz. Der Kampf dauerte einige Zeit, doch der Affe war unkoordiniert und von schwachem Geist beseelt. Er fand bald sein Ende und mit ihm fiel die letzte
Kreatur des Mitteldecks. Pati grinste: „Ein Deck geschafft, zwei noch zu erledigen.“

Das Oberdeck, auf dem Kapitän Grogget selbst verweilte, war inzwischen von den Piraten
verbarrikadiert worden. Die Schlacht auf dem Mitteldeck war Grogget selbstredend nicht
entgangen. Der einzige Weg um nun noch bis zu ihm durchzudringen war durch den Ankerraum am Ende des Unterdecks. Patrick hatte die Stahlharke genaustens studiert, er kannte die Räume des Schiffes In- und Auswendig.
Er wusste auch, dass das Mitteldeck nur Kindergarten gewesen war im Vergleich zu dem, was im Unterdeck wartete. Seine Freunde waren noch nicht stark genug um dorthin mitzureisen. NOCH nicht...aber bald. Von hier an musste er mit dem Gladiator, einem Kantor, einem Kleriker, einem Bogenschützen, einem Nekromanten und einem Zauberer, die er bereits in Sanctum versammelt hatte allein weiter. Er war ganz froh, dass seine Freunde nun in Sicherheit waren und er nur Leute würde sterben sehen, die ihm nichts bedeuteten. Vielleicht würde es auch ihn erwischen, doch Hauptsache war die wenigen Menschen, die ihm etwas bedeuteten lebten. Dennoch war Sicherheit relativ...nirgends war man Sicher, solange die Stahlharke noch am Himmel segelte, stets bereit eine Region zu plündern. Nein, er würde gewiss nicht sterben, nicht solange er Grogget Auge in Auge gegenüber stand.

Die Gruppe bestand aus Deava, die bereits die Höchstmacht erreicht hatten, die der Gott Aion
bisher verlieh. Demnach vernichteten sie in zügigem Tempo die Piraten des Unterdecks und ihre versklavten Diener, die Krall. Pati kam an zahlreichen Gefängniszellen vorbei, bewohnt von misshandelten Shugos und gequälten Deava. Sie zitterten in ihren Kerkern vor Schmerz. Der
Bogenschütze befreite sie. Pati fröstelte. Das Schicksal jener Menschen berührte ihn nicht, er war beseelt vom Gleichgewicht, er empfand nichts. Es war ihm egal wie sehr andere Menschen litten, es war ihm egal, selbst wenn sie dort drinnen ges...Was wenn Lucia dort drinnen landen würde? Was wenn Galadriel, oder sonst jemand dort drinnen landen würde? Lucia...
Das würde er nicht erlauben, Grogget würde sterben. Niemand würde Lucia auch nur ein Haar krümmen. Gleichgewicht! Erinnerte er sich. Er würde seine Kälte und seine Strategie, die Opfer forderte NICHT verlieren. Gefühle bedeuteten Ungenauigkeit und Wankelmütigkeit. Nur wem
Folgen egal sind kann Ziele erreichen, selbst wenn es viele Leben kostet. Auch Lucia durfte seinen Verstand nicht verblenden, selbst wenn er sie...er musste an ihr Parfüm denken.

Plötzlich bekam er einen kräftigen Schlag auf den Rücken. Der Bogenschütze schaute ihn ernst an. „Es muss weiter gehen.“ „ja“, bestätigte Pati, nur sich selbst zu liebe.
Sie hatten den Maschinenraum erreicht, den Sitz des Ingenieurs der Stahlharke. Dank dem Plan in Patis Kopf hatte er längst gewusst wo er wen platzieren würde, im Kampf gegen das Monster. Er deutete in eine Ecke des Raumes: „Ihr werdet alle dort stehen.“ Er selbst blieb in einer anderen Ecke stehen. Der Ingenieur war eine abscheuliche Kreatur, ein Stück Fleisch, vielleicht gute 500 Kilogramm auf der Waage, das auf 4 metallenen Spinnenbeinen saß. Dank ihnen konnte er sich überhaupt bewegen. Der Gladiator widersprach heftig: „Was ist mit mir? Soll ich etwa auch bei den anderen stehen und zuschauen? Ich will kämpfen!“ Patrick sah ihn ohne Gefühlsregung an. „Alles andere würde deinen Tod bedeuten.“ Mit einem heftigen Ruck zog er den Ingenieur zu sich hin und begann den Kampf. Weitere Diskussionen würden nur unnötig Zeit kosten.

Der Ingenieur Lahulahi setzte gerade zu seinem ersten Schlag an, da sprang der Gladiator laut schreiend auf dessen Rücken und schrie: „Ich will kämpfen!“ Er versetzte dem Biest einige schwere Schläge, woraufhin sich dieses schüttelte, den Gladiator abwarf, mit einem Spinnenbein in den
Boden rammte und anschließend in seine gewaltige Zange nahm. Mit einem kräftigen Ruck zermalmte er die Wirbelsäule des närrischen Kriegers und schleuderte dessen leblosen Körper an das andere Ende des Raumes. „Verfluchter Narr“, dachte Pati „ich hatte gehofft er würde bis zum Kapitän durchhalten, zu fünft wird es schwieriger.“ Lahulahi entgegnete als könne er Gedanken lesen: „Hahaha, ihr glaubt doch nicht tatsächlich ich würde euch bis zum Kapitän durchlassen. Sterbt!“
„Nach dir!“, fachte Pati, nachdem er die blutige Zange abgewehrt hatte. Er setzte die Rüstung des Gleichgewichts ein um den tödlichsten Techniken widerstehen zu können. Immerhin hatte das Opfer des Gladiators ein wenig Zeit gebracht. Die Magier und der Bogenschütze hatten bereits viel Schaden ausgeteilt. Dennoch, je näher Lahulahi seinem Ende entgegen kam, desto machtvoller wurden seine Angriffe. Der Kleriker kam mit dem heilen kaum mehr nach und sein Mana sank
weiter und weiter. Pati setzte alle Fähigkeiten ein, die er inzwischen erworben hatte, seine Eisenhaut, das heilige Schild und jede erdenkliche Art von Schwertfähigkeiten.
Seine Selbstheilungsfähigkeiten waren ebenfalls aufgebraucht. Noch drei Schläge vermutete Pati, drei Schläge, dann würde er keinen mehr aushalten. Und sie kamen...1...2...das Mana des Klerikers aufgebraucht...pariert...geblockt...geblockt...Lahulahi holte erneut aus und...verwandelte sich in einem mächtigen Feuerstrahl in einen Haufen Asche. Der Zauberer hatte ihn vernichtet.
Das Blut floss Pati aus den Löchern seiner Plattenrüstung, die der Ingenieur ihm hinterlassen hatte.
„Gut“, sagte er und spuckte dabei in starkem Husten eine Fontäne Blut aus. Seine Nase blutete ebenfalls. „Gut“, wiederholte er. „Lasst den Kleriker das Mana heilen...dann nur noch das Oberdeck.“ Sie machten eine Pause und betraten über den Ankerraum das letzte und gefährlichste Deck des Schiffes...zu fünft. Der sechste lag zerschmettert im Maschinenraum.

OBERDECK FOLGT NOCH IN SELBIGEM KAPITEL

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